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20. Juni 2024

Praxistest Opel Corsa GS 1,2 DI Turbo: Rüsselsheimer Muntermacher

Großer Wurf mit kleinem Wagen: Der Corsa war Opels Bestseller im vergangenen Jahr. Die mittlerweile sechste Generation steht da am Start, die erste unter der Ägide der neuen Muttergesellschaft, dem vornehmlich französisch dominierten Stellantis-Konzern. So wundert es nicht, wenn sich der Corsa mit allerlei anderen aus den Stellantis-Regalen die Technik teilt, was keinesfalls verwerflich sondern allenfalls kostensenkend ist. So erstaunt dann doch der sportliche Kaufpreis.

28.990 Euro kostet der gut vier Meter lange Corsa-Viertürer als gut ausgestattetes GS-Modell mit einem 130 PS (96 kW) starken 1,2-Liter-Turbobenziner. Ein paar kleine Extras und schon saugt die Anschaffung mehr als 30.000 Euro vom Konto ab. Unter 20.000 Euro geht in der Baureihe gar nichts mehr, das Basismodell mit schlappen 75 PS kostet bereits 20.800 Euro. Dafür gibt es aber auf jedem Niveau ein fein geschneidertes Blechkleid mit aparten Rundungen und ausdrucksstarker Linienführung.

Vorn fordert die Vizor genannte, glattflächige Frontpartie Ehrfurcht, da wo einst ein Kühlergrill war, spiegelt heute hochglänzender Lack den Asphalt wider. Seit der Amtszeit des längst emeritierten Opel-Designers Adam Smith trägt die Motohaube eine Bügelfalte, eine längs verlaufende Falz und am Heck sitzen die zweigeteilten (teuren) Rückleuchten wie Discostrahler auf den stämmigen Hüften. Irgendwie passend, dass die winzigen LED-Blinker für ein grelles Farbspektakel in Orange gut sind.

Innen geht es sachlich, aber nicht ärmlich zu. Das Verkleidungsmaterial sieht gut aus und fasst sich auch halbwegs griffsympathisch an. Die horizontale Teilung der Schalttafel bringt Ordnung in die Bedienfelder, die Funktionsgruppen sind logisch und klar ersichtlich dort platziert, wo der Chauffeur sie erwartet. Und vielen Dank auch: Opel verzichtet nicht auf den manuellen Drehsteller für die Radiolautstärke. Flink lassen sich unerwünschte Verkehrsmeldungen oder ungeliebte Musiktitel stumm schalten. Kabellos verständigt sich nur das größere von den beiden Infotainmentsystemen. Das zehn Zoll messenden Display ist dazu in der Lage, beim Sieben-Zoll-Bildschirm ist eine Kabelverbindung notwendig. Die Vordersitze sind eng geschnitten, an die Qualitäten der AGR- Fauteuils aus dem größeren Astra kommen sie lange nicht ran.

Während die Bewegungsfreiheit vorn ganz anständig ist und auch große Menschen einen passenden Platz finden ist die Rückbank nichts für stramme Kerls und Mädels. Drei kommen nebeneinander kaum unter, vor allem aber bleibt kaum Platz um Knie und Füße zu sortieren. Der Kofferraum gehört ebenfalls nicht zu den größten seiner Klasse, karge 309 Liter lassen sich einpacken, mehr als 879 Liter werden es nicht, auch wenn die Rückbanklehne asymmetrisch nach vorn geklappt wird. Dafür legt sich der Corsa schwer ins Zeug, wenn es darum geht, Dinge ins Schlepp zu nehmen. 1200 Kilogramm sind erlaubt, das reicht sogar für einen kleinen Wohnwagen, für einen Boots- oder Motorradtrailer allemal.

Einen Diesel bietet Opel in dieser Baureihe nicht mehr an. Der Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,2 Liter Hubraum aber versteht sich auf kräftiges Zupacken, stellt seine Leistung von 130 PS (96 kW) und vor allem seine beachtliche Drehmomentspitze von 230 Newtonmeter (Nm) schon bei 1750 U/min ganz unprätentiös bereit. Stets hängt er gut und willig am Gas, verrichtet seine Arbeit zudem manierlich und ohne das übliche Rumoren eines dreitöpfigen Triebwerks. Vor allem die achtstufige Automatik harmoniert prächtig mit der Leistungsentfaltung. Frisch und munter wechselt sie die Übersetzungen dem Anlass immer angemessen und tut dies außerdem mit großem Sanftmut. In der City ist der Corsa 1,2 GS immer mit einer ordentliches Muskelreserve unterwegs, auf den Fahrten über Land macht er ebenfalls Spaß und zeigt keine Anfahr- oder Durchzugsschwächen.

Kurvige Strecken meistert er mit geringer Karosserieneigung und lässt sich meist zielgenau dirigieren, wenngleich die Lenkung dem sportlich ambitionierten Chauffeur dann als zu indirekt und rückmeldungsfrei erscheint. Die Bremsen arbeiten tadellos und ein realer Verbrauchswert von durchschnittlich 6,1 Liter geht gerade so noch in Ordnung. Mit 44 Liter Vorrat im Tank wird der Corsa keineswegs zum Stammgast an der Tankstelle.

Opels Kleinster ist ein echter Muntermacher, ist im Alltag auf Routinestrecken brav und zuverlässig unterwegs und macht auf längeren Strecken ebenfalls eine gute Figur. Wunschlos lässt jedoch auch die gehobene GS-Ausstattung den anspruchsvolleren Kunden nicht zurück. In der Liste finden sich eine ganze Reihe von begehrenswerten Extras, die sicher viele gerne an Bord hätten. Dazu zählt nicht zuletzt die Lackierung in Metallicrot, die den bezeichnenden Namen „Kardio Rot“ trägt. Zusammen mit den Fahrvergnügen, das der Corsa als GS-Version vermittelt, ist sie durchaus dazu angetan, den Herzschlag der Pilotin oder des Piloten ein wenig zu beschleunigen.

Daten Corsa 1,2 GS DI Turbo Automatik:

Länge x Breite x Höhe (m): 4,06 x 1,77(1,96) x 1,44
Radstand (m): 2,54
Antrieb: 3-Zyl.-Benziner, 1199 ccm, Turbo, Direkteinspritzung, Automatik
Leistung: 130 PS (96 kW) bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 230 Nm bei 1750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,7 Sek.
Durchschnittsverbrauch (WLTP): 5,7 Liter
Testverbrauch: 6,1 Liter
Tankinhalt: 44 Liter
CO2-Emissionen (WLTP): 127 g/km
Leergewicht / Zuladung: min. 1233 kg / max. 417 kg
Anhängelast: 1200 kg
Kofferraumvolumen: 309 – 1081 Liter
Preis: 28.990 Euro
Testwagenpreis: 31.930 Euro

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)

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