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23. März 2025

Praxistest Mazda CX-30 G140: Der gegen den Trend fährt

Der Zeitgeist grinst schräg herüber und wundert sich, warum da doch jemand gegen den Strom schwimmt. Mazda versteht sich auf die Kunst, Dinge, die als Konventionen die Entwicklungen bei vielen anderen Autobauern in feister Einigkeit zur Norm erklärt werden, heftig gegen den Strich zu bürsten. Das äußert sich in Bedienkonzepten, die verständlich sind und Motorenkonstruktionen, die nicht dem Dogma von Aufladung und Hubraumverkleinerung folgen. Der CX-30, der kleinste Crossover im Modellprogramm, besitzt diese beiden vielgeschätzten Tugenden und verpackt sie in einer sehr ansprechenden Hülle.

Als höheres Pendant des kompakten Mazda 3 überragt der kleinste CX seinen Schrägheck-Bruder um rund zehn Zentimeter, die schlanke Dachlinie bis zu Heckklappe teilt er sich jedoch mit diesem. 28.940 Euro kostet das nicht gerade spartanisch ausgestattete Basismodell, für die Spitzenversion mit der Bezeichnung Takumi, bei der wirklich jede Begehrlichkeit an Bord ist, sind 36.440 Euro zu zahlen. Für die sechsstufige Wandlerautomatik werden zudem 2000 Euro zusätzlich fällig.

Der CX-30 schmiegt sich charmant in die Lücke zwischen den beiden Vollblut-SUV von Mazda, den CX-3 und den CX-5. 4,40 Meter misst er in der Länge, die an der C-Säule markant abfallende Dachlinie sorgt für optischen Schwung, birgt aber Nebenwirkungen für die Passagiere im Fond. Sie sollten nicht größer als 1,75 Meter sein, sonst wird es knapp für Kopf und Beine. Ohnehin fällt die Rückbank sehr schmal aus, den Mittelplatz sollte man allenfalls einem arg ungeliebten Mitfahrer anbieten. Vorne reisen Fahrer und Beifahrer deutlich bequemer und in angemessenen Platzverhältnissen. Der Blick auf die Armaturentafel lässt eine feine Materialzusammenstellung und eine sehr aufgeräumte Gestaltung erkennen. Ablagen gibt es zur Genüge und der Chauffeur darf sich über eine kleines, gut in der Hand liegendes Sportlenkrad freuen, das mit mehreren Funktionstasten die Bedienung erleichtern.

Die ist ohnehin, wie wir es jüngst schon im Schwestermodell Mazda 3 erfahren konnten, vorbildlich. Keine Extravaganzen und tiefgründige Menüs über ungenaue Bildschirmsteuerung, die Primärfunktionen wie Audiolautstärke, Temperaturwahl und die obere Ebene des Bildschirm-Menüs lassen sich direkt ansteuern und einstellen. Auch die Optik besticht, das Fahrerdisplay zeigt quasi-analog klassische Rundinstrumente an, detailliert lassen sich die Fahrdaten abrufen.
Gestartet wird der Vier-Zylinder-Benziner, der als einer der wenigen in dieser Klasse auf Hubraum statt Aufladung setzt, über einen Startknopf und überrascht mit eindrucksvoller akustischer Zurückhaltung. Rund und flüsternd dreht er im Leerlauf, schnurrt ein wenig, wenn Leistung gefragt ist. Zwar fehlt ihm der bissige Zugriff kleinvolumiger Turbomaschinen, aber er verrichtet seine Arbeit mit großer Geschmeidigkeit und kommt ganz ohne Turboloch aus den Startlöchern. 10,3 Sekunden Zeit nimmt sich die Automatikversion des CX-30 e-Skyactiv G140 für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h, 191 km/h liegen bei Höchstgeschwindigkeit an. Selbst die Windgeräusche sind dann immer noch sehr erträglich. Das Reisen ist eine der vornehmen Tugenden dieses Mazdas.

Weniger gesittet gibt sich seine Federung. Sie ist nicht wirklich hart und ruppig, macht aber bei schlechten Fahrbahnbelägen um deren Zustand kein Geheimnis. Wenn die Ausfahrt etwas eiliger durchgeführt wird, zeigt das Fahrwerk andere Stärken. In Verbindung mit der herrlich direkt arbeitenden Lenkung schwingt der CX-30 munter um die Kurven und bleibt brav in der Spur, spät erst muss das ESP zur Stelle sein. Dank dieser Parameter und den nahezu gegen Null strebenden Karosseriebewegungen lässt sich der Mazda stets mühelos kontrollieren und zeichnet einen sauberen Strich um die Biegung.

Das Motorenkonzept führt zu einem überraschend niedrigen Durchschnittsverbrauch. Auf unseren Fahrten verlangte der 2,5-Liter-Benziner weniger als die WLTP-Angabe anführt, wir kamen mit nur 6,3 statt 6,6 Litern über die 100-Kilometer-Distanz. Verantwortung hierfür trägt gewiss die milde Unterstützung durch das integrierte Hybridsystem, bei dem ein Starter-Generator dank 24-Volt-Technik und einer kleinen Pufferbatterie bis zu 48 Newtonmeter Drehmoment beisteuert. Zusätzlich liefert der Benziner dank des höheren Hubraums 25 Newtonmeter mehr als sein Vorgänger und kommt auf 238 Nm bei 3300 U/min. Das bringt ein spürbares Plus für die Elastizität.

140 PS generiert der Vierzylinder. Wird Leistung in nur geringem Umfang abgerufen, schaltet er zwei Zylinder ab und verringert so zusätzlich den Konsum. Auf das veränderte Leistungsverhalten abgestimmt wurde die sechsstufige Wandlerautomatik. Sie schaltet seltener und früher in eine höhere Stufe, was sich auf flüssiges Fahren besonders wohltuend auswirkt.
Die Ausstattung des Spitzenmodells der Baureihe umfasst unter anderem ein Head-up-Display, Lederbezüge, elektrische Sitzverstellung mit Memoryfunktion, Navigationssystem, Apple Car Play und Android Auto sowie ein Soundsystem von Bose (das allerdings das Kofferraumvolumen um acht auf 422 Liter verkleinert). Außerdem finden sich LED-Scheinwerfer, Leichtmetallräder und die elektrische Heckklappe in der Liste. Damit startet der CX-30 in der Komfortklasse und knabbert schon ein wenig am automobilen Segment darüber.

Nicht nur bei der Hubraumwahl legt Mazda hier gut vor, auch bei Fahrzeuggröße und Ausstattungsangebot gilt nicht das Motto Down- oder Upsize, der Crossover ist am ehesten Rightsize und in der Summe seiner Eigenschaften wohlbemessen. 

Daten Mazda CX-30 G140

Länge x Breite x Höhe (m): 4,40 x 1,80 x 1,54
Radstand (m): 2,66
Antrieb: R4-Benziner, 2488 ccm, MHD, FWD, 6-Gang-Aut.
Leistung : 103 kW / 140 PS
Leistung E-Motor: 5,1 kW / 7 PS
Drehmoment: 238 Nm bei 3300 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,3 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,6 Liter
CO2-Emissionen: 148 g/km
Testverbrauch: 6,3 Liter
Leergewicht / Zuladung: min. 1537 kg / max. 446 kg
Kofferraumvolumen: 430–1398 Liter
Max. Anhängelast: 1300 kg
Basispreis: 28.940 Euro
Testwagenpreis: 38.090 Euro

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)

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