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11. Januar 2025

Praxistest Hyundai Santa Fe: Klare Kante ohne Diesel

Wer sich ein SUV zulegt, der will hoch über den Dingen sitzen und viel umbauten Raum bewegen. Wenn es dann noch bis zu sieben Sitzplätzen an Bord oder ein Ladevolumen von mehr als 2000 Litern gibt, dann mag sich mancher wunschlos glücklich fühlen. Der neue Santa Fe von Hyundai erfüllt genau diese Ansprüche. Doch Halt.

Irgendetwas fehlt in der nahezu unendlich langen Liste der Serienausstattung. Und auch die Vielfalt des Modellangebotes der Baureihe fällt spärlich aus. Das koreanische SUV gibt es nur noch mit einem schmalbrüstigen Benzinmotor, der immer mit einer E-Maschine gekoppelt wird. Ein Diesel, wie er für dieses Fahrzeugsegment bislang als unverzichtbar galt, findet sich nicht mehr im Programm. Zur Wahl stehen lediglich drei Versionen, zwei mit Hybrid- und Front oder Allradantrieb sowie eine Plug-in-Variante mit Fahrbatterie für etwa 40 Kilometer elektrische Reichweite. Für rund 57.000 Euro gibt es das frontgetriebene Basismodell, mit Allradantrieb und sieben Sitzen steigt der Preis des Hybrid-SUV auf 62.350 Euro.

Nicht nur technisch, auch formal hat sich der Santa Fe kräftig verändert. Aus den ehemals fließenden und kurvigen Linien der Karosserie ist ein kantiger Kasten geworden, dem Defender von Land Rover nicht unähnlich. In Länge und Breite hat der Hyundai Rekordmaße erreicht und streckt sich bei einem Radstand von 2,82 Meter über 4,83 Meter zwischen vorderem und hinterem Stoßfänger. Zum Vergleich: Die 2001 erschienene erste Generation des Geländewagens brachte es lediglich auf 4,50 Meter Länge. Gleichwohl stimmen die Proportionen und die Motorhaube tastet sich nur vom Fahrersitz aus betrachtet beinahe bis zum Horizont vor.

Wahre Größe

Der Innenraum bietet wahre Größe und ist fein möbliert. Das Display streckt sich mit zwei Bildschirmen weit über die Mittelkonsole fast bis zum Beifahrer und zeigt Daten und Karten in gestochener Schärfe an. Fein, dass die Bedienung nicht ausschließlich über die Touchscreens möglich ist, viele Funktionen lassen sich über eigens belegte Tasten steuern, auch die Lautstärkeregelung der Audioanlage hat den guten alten, aber hochbewährten Drehregler in Griffweite des Fahrers. Das kleine Lederlenkrad ist zudem mit sinnvollen Bedienungselementen ausgestattet, hierzu zählen unter anderem die adaptive Abstandsregelung und auch der sensible Spurhalte-Assistent lässt sich wie bei Hyundai gewohnt mit einem Druck auf den Lenkradschalter in den Schlafmodus überführen.

Die Sitze sind elektrisch verstellbar und höchst bequem. Auf der überbreiten Mittelkonsole finden sich neben vielfältigen Ablagemöglichkeiten auch zwei Rastplätze für Smartphones, die dort induktiv aufgeladen werden. Reichlich Platz gibt es auch vor dem Beifahrer, der gleich zwei Handschuhfächer vollstopfen kann. Das obere und schmalere hat sogar eine Desinfektionsfunktion. Hier abgelegte Gegenstände werden per UV-Licht von Viren und Bakterien befreit. Sehr anständig ist das Raumgefühl ebenfalls in der zweiten Sitzreihe, die sich in der Länge verschieben lässt. Das ist dem Einstiegskomfort förderlich, auch wenn die beiden Sitze der dritten Reihe besetzt werden sollen. Dorthin gelangt man ohne allzu große artistische Fähigkeiten und findet außerdem eine akzeptabel komfortable Sitzposition.

Zwar kosten die beiden hinteren Sitze gut 80 Liter an Ladevolumen, mit 628 bis 1949 Litern je nach Sitzkonfiguration wird sich selbst der Hobby-Spediteur wohl immer noch mehr als zufrieden geben. Zumal sich die beiden Sessel im Kofferraum nach einem kleinen Ruck an der Entriegelungsschlaufe sanft und fast von alleine in ihre Standby-Positionen im Wagenboden begeben und ihre Rückenlehnen eine tadellos ebene und kantenfreie Ladefläche bilden. Die Zuladung geht mit 655 Kilogramm ebenfalls völlig in Ordnung, nur die erlaubte Anhängelast könnte den Santa Fe in der Zielgruppe der Caravan-Camper oder Wassersportler auf die Schwarze Liste verbannen. 1110 Kilogramm sind in dieser Klasse kaum akzeptabel, zumal das SUV selbst mit unbeladenen 1920 Kilogramm nicht gerade zu den Leichtgewichten gehört.

Nicht schnell, aber genügsam

Das schlägt sich auch in der Fahrdynamik nieder. Eine lahme Ente ist der Santa Fe gewiss nicht, aber um von 0 auf 100 km/h zu kommen, vergehen immerhin 9,8 Sekunden, in Anbetracht einer Systemleistung von 215 PS kein besonders beeindruckender Wert. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h ist kaum bemerkenswert. Beides jedoch schadet dem großen SUV von Hyundai nicht. Hier liegt die Kraft eher in der Ruhe, sportliche Attitüden sind seine Sache nicht. Zum flinken Einfädeln auf dem Beschleunigungsstreifen reicht die Leistung allemal, und wer den Koreaner gleiten lässt und engagiert Eco-Punkte sammelt, wird mit einem Treibstoffkonsum von nicht viel mehr als sieben Litern auf 100 Kilometer belohnt. Für einen Zweitonner kein schlechter Wert. Der Spritvorrat von 67 Liter zwingt auch den Vielfahrer nicht über Maßen häufig an die Zapfsäule.

Der Fahrkomfort ist tadellos. Die Geräuschentwicklung ist gering, Motor und Fahrtwind lassen kaum von sich hören. Die Federung kommt mit groben Verwerfungen gut klar, nur auf langen Wellen wippt die Karosserie ein wenig nach. Die leichtgängige Lenkung könnte etwas mehr Fahrbahngespür vermitteln, so fühlt sich der Chauffeur immer etwas entkoppelt. Im Rangierbetrieb machen die üppigen Maße keinen Ärger, ausgerüstet mit Rück- und Frontkamera sowie einer 360-Grad-Draufsicht lassen sich Parkrempler mühelos vermeiden. Die Schar der Sicherheits- und Komfortassistenten ist vollzählig versammelt, die Müdigkeitserkennung nutzt eine kleine Kamera auf der Lenksäule, die feststellt, wenn der Fahrer gähnt oder auf andere Weise unkonzentriert wirkt.

Ein wirkliches Schnäppchen ist der Santa Fe mit Preisen jenseits der 60.000 Euro nicht. Wohl aber ein strammes und stilsicher gezeichnetes SUV, das mit seinem markanten Erscheinungsbild für Aufsehen sorgt. Immerhin ist die Ausstattung mehr als opulent. Und um noch entspannter von A nach B zu reisen oder sich auch auf den Fahrten des Alltags noch besser aufgehoben zu fühlen, müsste man sich in deutlich teureren Preisgefilden des SUV-Angebotes umsehen. 

Daten Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI HEV

Länge x Breite x Höhe (m): 4,83 x 1,90 x 1,72
Radstand (m): 2,82
Antrieb: R4-Benziner, 1598 ccm, E-Motor, AWD, 6-Gang-Aut.
Leistung Verbrenner: 118 kW / 160 PS
Leistung E-Motor: 48 kW / 65 PS
Systemleistung: 158 kW / 215 PS
Systemdrehmoment: 367 Nm bei 1000–4100 U/min
Pufferbatterie: 1,49 kWh
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,8 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,2 Liter
CO2-Emissionen: 156 g/km
Testverbrauch: 7,2 Liter
Batteriekapazität: 10,4 kWh
Leergewicht / Zuladung: min. 1920 kg / max. 655 kg
Kofferraumvolumen: 628–1949 Liter
Max. Anhängelast: 1110 kg
Basispreis: 62.350 Euro
Testwagenpreis: 63.856 Euro

(Quelle: Michael Kirchberger, cen)

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