07. Januar 2024
Praxistest Cupra Leon ST 2.0 TDI: Für Familie und Vielfahrer
Schicke Autos bauen kann Seat schon lange. Das gilt natürlich auch für die Cupra-Ableger. Der Leon macht auch als Kombi eine gute Figur und tritt schnittig auf. Das gilt auch für das Interieur. Die dynamischen Karosseriedetails werden dem Markenanspruch ebenso gerecht wie die sportive Innenausstattung. Das Armaturenbrett nebst Türoberkante ist straff wie tief unterschäumt und mit den kupferfarbenen Akzenten hat sich Cupra ohnehin längst ein eigenes typisches Erkennungsmerkmal geschaffen.
Das – selbstverständlich – digitale Cockpit wirkt mit seinen sechs Grundlayouts und der Option auf weitere Verfeinerungen ein wenig verspielt, aber das darf auch als Ausdruck eines gewissen Premiumanspruchs gelten. Dreistufig beheizbares Lenkrad, Drei-Zonen-Klimaanlage und eine induktive Ladeschale sowie vielfache Ambientebeleuchtung und eine Durchreiche in der Mitte der Rücksitzbank sind nur einige von vielen Details des Leon von Cupra. Die Sportsitze mit integrierten Kopfstützen passen wie angegossen. Auch hinten fühlen sich Cupra-Passagiere dank viel Beinfreiheit auf den beiden konturierten äußeren Sitzen wohl. Die Mitte der Rücksitzbank ist nur als Notsitz gedacht. Der Kofferraum ist einen Meter tief, bei umgeklappten Rückenlehnen kommen etwa 80 Zentimeter hinzu. Das Trennnetz lässt sich ebenso wie das Gepäckraumrollo über dem Reserverad unter dem Zwischenboden verstauen.
Die 150 PS und 360 Newtonmeter Drehmoment ab 1600 Touren machen den Cupra Leon Sportstourer (kurz ST) nicht zum echten Kompaktsportler, aber mit neun Sekunden für den Standardsprint und 213 km/h Höchstgeschwindigkeit ist man flott unterwegs und wird zudem mit Normverbräuchen von fünf Litern auf 100 Kilometer belohnt. Unser Verbrauch im realen Alltag lag lediglich einen halben Liter darüber. Den Langzeitverbrauch gab der Bordcompouter mit 5,3 an. So macht Breitensport Spaß.
Die Fahrprogramme Komfort und Sport des Sieben-Gang-Direkschaltgetriebes werden ihrem Namen jeweils vollauf gerecht und erfreuen durch ihre klaren Unterschiede. Alternativ darf sich jeder noch sein individuelles Menü zusammenstellen. Den Modus Eco schenkt sich Cupra dankenswerterweise, denn den hat der Fahrer schließlich selbst im Fuß. Und auch vom Travel Assist der Konzernmutter will man nichts wissen. Das hält den Preis niedrig und widerspricht letztendlich auch ein wenig dynamischen Ansprüchen aktiver Fahrer.
Eine tolle Sache ist der Toter-Winkel-Warner, der auch in der Lichtleiste der Türinnenseite aufleuchtet. Weniger gut gefallen die Touchschieber für das Panoramadach, deren Bedienlogik sich nicht auf Anhieb erschließt. Auch an anderer Stelle wird haptische Rückmeldung vermisst. Dafür gefällt die Assistenztaste am Lenkrad zum schnelleren An- und Abschalten der Fahrhilfen.
Cupra ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte. Dass sich Seat nicht auf den Lorbeeren ausruht, sondern die Marke noch weiter etablieren möchte, das beweist der jüngste Neuzugang in der Motorenpalette des Leon. Er soll vor allem Vielfahrer und Flottenkunden ansprechen, aber eben auch Familien dürfte der Langstreckenläufer mit großem Rucksack überzeugen.
Daten Cupra Leon ST 2.0 TDI
Länge x Breite x Höhe (m): 4,66x 1,80x 1,44
Radstand (m): 2,69
Atrieb: R4, Turbodiesel, 1968 ccm, FWD, 7-Gang-DSG
Leistung: 110 kW / 150 PS bei 3000–4200 U/min
Max. Drehmoment: 360 Nm bei 1600–2750 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 213 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,0 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 4,8–5,0 Liter
CO2-Emissionen: 126–132 g/km
Leergewicht / Zuladung: 1560 kg / 619 kg
Kofferraumvolumen: 620–1600 Liter
Max. Anhängelast: 1600 kg
Basispreis: 41.675 Euro
(Quelle: Jens Riedel, cen)