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28. März 2025

Praxistest Citroën e-C3: Verlockendes Angebot

Wenn es um Einstiegsmodelle für die Elektromobilität geht, werden Interessenten derzeit vor allem bei chinesischen Herstellern fündig (auch der Dacia Spring kommt von dort). Der Nachfolger des VW e-Up für um die 20.000 Euro etwa ist erst für 2027 angekündigt, und wer einen ein Stromer von Volkswagen im Polo-Format fahren möchte, der muss bis nächstes Jahr warten. Da sind die Franzosen im schneller: Renault hat gerade den R 5 E-Tech auf den Markt gebracht, und bei Citroën lockt der e-C3 mit 23.300 Euro Einstiegspreis. Aber wann haben Sie zuletzt in einem Auto ohne Radio gesessen?

Wer den Citroën nur von Fotos her kennt, der könnte auf den ersten Blick ein A-Segment-Auto wie den Spring, den Leapmotor T03 oder den gerade frisch erschienen Hyundai Inster vermuten. Doch der e-C3 ist mit einer Länge von 4,02 Metern und Breite von 1,76 Meter eine Stufe höher im B-Segment angesiedelt. Er trägt mit schwarzen Kunststoffumrandungen an den Radhäusern und den Seitenschwellern sowie etwas hochgeschnürter Heckschürze leichte SUV-Anleihen.

Das dreifarbige Interieur wirkt gefällig. Die leicht schimmernden blauen Einleger am Armaturenbrett und in den Türen wirken beinahe wie Ambientebeleuchtung. Die kuhlenförmige Ablage, die sich über die gesamte Fahrzeugbreite zieht, wirkt nostalgisch charmant, ist aber leider unpraktisch, weil zu schmal: Darin lassen sich allenfalls Kugelschreiber deponieren. Schade, da wäre im doppelten Sinne des Wortes mehr drin gewesen. Gleiches gilt für den USB-Anschluss im Cockpit. Er ist unverständlich weit vom serienmäßigen, aber nicht verschiebbaren Smartphonehalter weg. Ein kleines Schmankerl gibt es am Handschuhfach zu entdecken. Dort sind die Silhouetten des neuen Ami, von Mehari, Ente, HY und Traction Avant mit dem Schriftzug „Iconic since 1919“ abgebildet.

Bei so viel Liebe zum Detail und angedachter Zweckmäßigkeit verwundert es dann aber schon, dass in einem über 23.000 Euro teuren Auto nicht einmal ein Radio eingebaut ist. Selbst eine Uhr ist nicht vorhanden. Für 2200 Euro mehr mutiert die Basisversion You dann aber zum You Plus mit 10,25-Zoll-Touchscreen und vielen weiteren Annehmlichkeiten wie geteilter Rücksitzlehne, anklapp- und beheizbaren Außenspiegeln und höhenverstellbarem Fahrersitz. Darauf baut dann noch der Max für weitere 2300 Euro auf. Pizza- oder Pflegediensten, aber auch der Familie als Zweit- oder Drittwagen dürfte die Basisversion aber wohl reichen. Immerhin sind Klimaanlage, Tempomat und Parkpiepser hinten sowie Verkehrszeichenerkennung und aktiver Spurverlassenswarner mit an Bord. Und ausreichend Platz bietet er auch auf den hinteren Sitzen.

Da Citroën offenbar in allen drei Ausführungen das gleiche Lenkrad einbaut, bleiben im You die rechten Tasten allerdings ohne Funktion. Das ist ein wenig irritierend und gewöhnungsbedürftig. Dafür verdient das Lenkrad selbst aber allerhöchstes Lob. Es ist oben ebenfalls abgeflacht und damit beinahe schon rechteckig. Es liegt absolut gut und fast schon spielerisch in der Hand. Es lässt sich in jeder Stellung wunderbar greifen. Das haben wir so selten erlebt. Die kompakte Gestaltung erlaubt ein schmales Anzeigendisplay dicht unterhalb der Windschutzscheibe. Der e-C3 gefällt außerdem durch angenehmen Federungskomfort. Die 83 kW Leistung sind für ein Auto dieser Größe absolut ausreichend. In elf Sekunden beschleunigt der Kleinwagen auf Tempo 100. Lediglich in flott gefahrenen Kurven zeigt der kleine Stromer eine leichte Übersteuerungstendenz. Die – nicht verstellbare – Rekuperationsleistung ist ordentlich. Per Tastendruck lässt sich die Energierückgewinnung aber zum gewollten Gleiten ausschalten.

Bei 90 Prozent Batterieladung meldete uns der Bordcomputer einen Aktionsradius von etwas über 270 Kilometern. Angegeben sind bis zu rund 320 Kilometer. Das passt im Alltag also einigermaßen. Und auch die maximale Ladeleistung von 100 Kilowattstunden kann sich sehen lassen. An der Schnellladesäule machten wir aber nicht zum ersten Mal die Erfahrung, dass das Ladeleistung von Elektrofahrzeugen nicht ausgeschöpft wird. Aral gönnte dem Citroën lediglich 36 kW.

Wenn wir noch einen Wunsch offen hätten: Tonal könnte der e-C3 beim Blinken, Spurverlassens- und Tempowarner den Fahrer etwas angenehmer ansprechen. Citroën hat übrigens mit dem e-C3 noch mehr vor – wobei mehr in diesem Fall weniger bedeutet. Es soll noch eine Version für 20.000 Euro mit dann 200 Kilometern Reichweite auf den Markt kommen. 

(Quelle: Jens Riedel, cen)

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