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28. November 2023

GWM Wey 03 und 05: Leistung, Luxus und elektrische Langläufer

Great Wall Motor (GWM) stellt sich in Europa breiter auf. Der chinesische Autobauer, hierzulande bisher vor allem durch die Elektromarke Ora bekannt, präsentiert und pusht nun auch seine Premiummarke Wey. Benannt nach dem GWM-Unternehmensgründer und CEO Jack Wey, bietet sie vor allem luxuriös ausgestattete SUV mit Plug-in-Hybridantrieb, die den einen oder anderen heimischen Kunden ins Grübeln bringen werden. Und in mindestens einer Disziplin sind sie auch schon jetzt allen anderen Teilzeitstromern buchstäblich weit voraus.

Das gab‘s vorher auch noch nicht, dass sich der Modellname zwischen Einladung und Stattfinden der Präsentation noch einmal ändert. Anders beim chinesischen Autobauer Great Wall Motor (GWM), der seinen zweiten Hybrid-SUV nun als GWM Wey 03 und nicht wie geplant als Wey Coffee 02 auf den europäischen Markt schickt. Entsprechend wird das erste, größere Modell Coffee 01 nun in GWM Wey 05 umbenannt. Gleiches gilt übrigens für die rein elektrische Submarke Ora, dessen bisher unter dem Namen „Funky Cat“ eingeführtes Modell künftig GWM Ora 03 heißen wird. Während der Wey 05 bereits zu Preisen ab 59.900 Euro bestellt werden kann, soll das jetzt vorgestellte Plug-in Hybrid SUV erst Anfang nächsten Jahres verfügbar sein. Die Preise sind noch nicht bekannt, werden sich aber vermutlich um die 45.000 Euro einpendeln.

Was beide schon jetzt, neben ihren üppigen Ausstattungen auszeichnet, ist die – zurzeit noch – konkurrenzlose elektrische Reichweite. Die soll beim Wey 03 je nach Front- oder Allradantrieb bis zu 139 WLTP-Kilometer betragen, der Wey 05 soll sogar bis zu 158 Kilometer weit rein elektrisch fahren. Leider waren die Strecken der ersten Testfahrten nicht ganz so lang, doch blieben beide Wagen größtenteils im zuvor eingestellten EV-Modus, einen sanften Gasfuß und keine wilden Beschleunigungsarien vorausgesetzt. Möglich machen das die vergleichsweise großen Fahrbatterien mit 34 kWh und 40 kWh Kapazität. Die sind außerdem standardmäßig, neben dem dreiphasigen Wechselstromladen mit 11 kW, auch noch per CCS-Anschluss mit 50 kW schnellladefähig. Das können auch nur die wenigsten Plug-in-Hybride auf dem Markt.

Als Antrieb nutzen beide einen 2-Liter-Turbobenziner mit 204 PS (150 kW), der beim Wey 05 mit je einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse in eine komfortable Systemleistung von 350 kW (476 PS) und 847 Nm Drehmoment kumuliert, die über ein schnell und sanft schaltendes 9-Gang- Doppelkupplungsgetriebe an alle vier Räder übertragen wird. In 5,0 Sekunden sprintet das 4,87 Meter lange und immerhin mehr als 2,3 Tonnen schwere SUV damit von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 235 km/h.

Der 20 Zentimeter kürzere Wey 03 besitzt nur in der Topversion einen Allradantrieb, bei dem die beiden E-Maschinen im Zusammenspiel mit dem Verbrenner aber ebenfalls die üppige Systemleistung von 325 kW (442 PS) und ein maximales Drehmoment von 685 Nm generieren. Mit 5,3 Sekunden ist er damit im Standardsprint und in der Spitze (230 km/h) nur unwesentlich langsamer als der große Bruder. Die Basis fährt hingegen mit Frontantrieb, bei dem es der Benziner mit einem 120 kW (163 PS) Elektromotor auf die auch nicht gerade geringe Systemleistung von 270 kW (367 PS) und 500 Nm Drehmoment bringt. Auch hier wird die Kraft in beiden Fällen von einem 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe übertragen, das schnell und unauffällig seinen Dienst verrichtet.

Markenzeichen und zugleich Wettbewerbsvorteil beider Modelle, die sich auf den ersten Blick mit großem Kühlergrill und Coupè-ähnlichen Form mit zum Heck hin leicht abfallenden Dach sehr ähneln, ist ihre besonders luxuriöse Ausstattung. Der Innenraum schwelgt in hochwertigen Materialien, Softtouch-Oberflächen und Alcantara- oder gesteppten Leder-Bezügen. Aus dem Armaturenträger ragt ein 14,6 Zoll großer Touchscreen, über den sich Bedienung und Infotainment mehr oder weniger intuitiv bedienen lassen. Denn es braucht schon etwas Zeit und Übung, bis all die in vielen Untermenüs versteckten Funktionen halbwegs erfasst sind. Immerhin gibt es eine Oberfläche mit Schnellzugriff-Features, über die sich auch die lästigen Überwachungsfunktionen abstellen lassen. Die allgemeine Klimatisierung wie auch die Temperierung der Sitze wird über ein zusätzliches 9-Zoll-Touchpad in der frei schwebenden Mittelkonsole gesteuert. Und für die aktuellen Fahrdaten gibt es außerdem noch ein 9,2 Kombiinstrumenten-Display hinterm Multifunktionslenkrad.

Wenn dafür nicht auch noch ein Head-up-Display an Bord ist, das beim Wey 05 immer zur Serie, im Wey 03 erst in der Topausführung Luxury dazu gehört, ebenso wie ein Infinity Surround-Sound-System oder der automatische Parkassistent. Aber auch schon die Basisausführung, bezeichnenderweise Premium genannt, verfügt unter anderem über serienmäßige Highlights wie eine 360-Grad-Kamera, ein Smart Key System mit automatischer Open-/Close-Funktion und eine Sprachsteuerung, mit der neben den Komfortfunktionen nicht nur das Navigations- und Entertainmentsystem bedient werden können, sondern sich auch Fenster und Heckklappe öffnen und schließen lassen. Optional gibt’s unter anderem ein elektrisches Panorama-Glasschiebedach, Massagesitze und ein Winter-Paket mit Heizung für Lenkrad und die zweite Sitzreihe.

Und auch in punkto Sicherheit haben die Chinesen inzwischen einiges vorzuweisen. Sämtliche gängigen Fahrassistenz- und Sicherheitssysteme wie der autonome Notbremsassistent mit Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung, Abbiege- und Ausstiegsassist, Spurverlassenswarner und Spurhalteassistent oder der adaptive Abstands-Tempomat (ACC) mit aktiven Spurregelung gehören zur Serie, was beiden Modellen die Bestwertung von Fünf Sternen im EuroNCAP-Crashtest gesichert hat. Außerdem gibt GWM serienmäßig fünf Jahre Fahrzeuggarantie ohne Kilometerlimit sowie acht Jahre Garantie auf die Batterie.

(Quelle: Frank Wald, cen)

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