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21. März 2024

Fahrbericht Jeep Avenger e-Hybrid: Eine Brücke zur Elektromobilität

Vor einem Jahr war der Jeep Avenger der Überraschungssieger bei der Wahl zu Europas Auto des Jahres. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Auszeichnung gewann nach dem Nissan Leaf ein elektrisch angetriebenes Modell, und der Avenger sollte den Weg in die elektrische Zukunft der Geländewagen-Marke zeigen. Jetzt ergänzt Jeep die Baureihe um eine Version mit einem milden Hybridantrieb.

Die neue Aufstellung der Baureihe steht unter das Motto „Freiheit der Wahl“, was aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass die Marke auf den Weg in eine elektrische Zukunft fährt. Der Hybrid-Avenger steht von Ende April an bei den Händlern. Die Preisliste beginnt bei 27.000 Euro. „Wir sehen den Avenger mit Hybridantrieb als eine Brück in die vollelektrische Zukunft“, erklärte Jeep-Europachef Eric Laforge bei der Vorstellung der neuen Variante.

Bis 2025 wird Jeep drei neue vollelektrische Modelle auf den Markt bringen, so Laforge. Neben dem E-SUV Wagoneer mit 600 PS und einer Reichweite von 600 Kilometern, der in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt, kommt mit dem Recon ein Modell mit, so Laforge, „Offroad-Seele“ zu den Händlern. Über das dritte Modell verrät der Europachef noch keine Details. „Im Jahr 2030 werden wir eine vollelektrische Marke sein“, blickt Laforge in die Zukunft. Im vergangenen Jahr hat Jeep in Europa rund 130.000 Modelle abgesetzt, von den ein Drittel elektrifiziert waren. In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 5000 batterieelektrische Jeeps abgesetzt. Neben dem e-Hybrid wird zum Jahresende eine weitere Avenger-Version mit Allradantrieb zu den Händlern rollen.

„Wir sind die einzige Marke, die eine so große Wahl an Antriebsoptionen bietet“, bilanziert Laforge. Schließlich kann der Avenger auch mit Verbrennungsmotor geordert werden. Der Hybrid-Avenger kombiniert einen 1,2-Liter-Turbo-Dreizylinder mit einem 21 kW starken Elektromotor. Die Leistung beträgt 100 PS. Die Kraftübertragung übernimmt ein Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, und der Mensch hinter dem Lenkrad kann drei Fahreinstellungen wählen: Normal, Eco und Sport. Der Elektromotor übernimmt dabei vor allem in der Stadt immer wieder die Hauptrolle, und dank der zusätzlichen elektrischen Leistung erhöht sich das Drehmoment in unteren Drehzahlbereich. Beim Verzögern speichert die 48-Volt-Lithiumionen Batterie die entstandene Energie. Für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h benötigt der Avenger 10,9 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 184 km/h erreicht.

Gegenüber einem Verbrennungsmotor mit Automatikgetriebe reduziert der Hybrid-Avenger die CO2-Emissionen um bis zu 15 Prozent. Bei einer ersten Testrunde rund um Mailand meldete der Bordcomputer am Ende einen Verbrauch von 5,9 Litern und einen Elektroanteil von 40 Prozent. Jeep verspricht einen Normverbrauch von 4,9 Litern. Den Wechsel zwischen Verbrenner und Elektroantrieb kann der Mensch hinter dem Lenkrad über die Geschwindigkeitsanzeige verfolgen, die von Weiß (Verbrenner) auf Blau (Elektroantrieb) wechselt.

Obwohl der Avenger bisher nur mit Frontantrieb ausgeliefert wird, sind verschiedene Einstellungen für unterschiedliches Gelände sowie Hill Descent für steile Abfahrten an Bord. Tatsächlich macht der kleineste Jeep auch als Fronttriebler im Gelände eine gute Figur, wie man es von einem Modell der Marke erwartet.

Im Innenraum dominiert, dem Einstiegspreis geschuldet, viel Hartplastik, allerdings sauber verarbeitet. Über einen zentralen Bildschirm lassen sich die wichtigsten Dinge regeln, die „Infozentrale“ vor dem Lenkrad ist übersichtlich angeordnet, und außerdem spendierten die Entwickler dem Avenger auch eine Leiste mit Schaltern, so dass das Suchen in diversen Untermenüs entfällt. Die Sitze (der Fahrersitz ist elektrisch verstellbar und bietet gegen Aufpreis eine Massagefunktion) bieten einen guten Seitenhalt. Dank des gut abgestimmten Fahrwerks stellt der Avenger seine Fahrer und Fahrerinnen nicht vor Probleme. Während der Fahrt gehört der Avenger zu den leisen Vertretern seiner Zunft, und wenn das erstmals lieferbare Schiebedach gewählt wird, kommt noch ein Hauch von Open Air in den kleinsten Jeep.

Der Avenger wird in den drei Ausstattungsversionen, wobei die Basisversion Longitude bereits gut ausgerüstet mit Tempomat, Hill Descent Control und Parksensoren hinten zu den Kunden kommt. Die nächste Stufe Altitude (ab 29.000 Euro) kommt unter anderem mit Premiumsitzen und einem adaptiven Tempomat zu den Kunden. Bei der Topversion Summit (ab 31.500 Euro) kommen noch Voll-LED-Scheinwerfer, Totwinkelassistent und eine elektrische Kofferraumklappe hinzu. 

Daten Jeep Avenger-e-Hybrid

Länge x Breite x Höhe (m): 4,08 x 1,77 x 1,53
Radstand (m): 2,55
Antrieb: R3-Benziner, 1,2 Liter, Hybrid, Frontantrieb, 6-Gang-Automatik
Leistung: 74 kW / 100 PS
Max. Drehmoment: 205 Nm/1750 Umin
Höchstgeschwindigkeit: 184 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,9 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 4,9 Liter
CO2-Emissionen: 111–114 g/km (WLTP)
Leergewicht / Zuladung: min. 1288 kg / max. 494 kg
Preis: 27.000 Euro

(Quelle: Walther Wuttke, cen)

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