16. November 2023
Fahrbericht Citroën C5 Aircross PHEV: Komfortabler Familienfreund
Das kompakte SUV gehört zu den Erfolgsmodellen der Marke, und setzt die Tradition fort, besonders komfortable Fahrzeuge anzubieten. Nach der aktuellen Modellpflege zeigt die Frontpartie LED-Leuchteinheiten, die das Markenlogo zitieren und dem C5 Aircross einen eigenständigen Auftritt vermitteln. Die eher rundlichen Formen des Vorgängers sind einer geglätteten Formensprache gewichen. Mit einer Länge von 4,50 Metern passt der C5 Aircross nahtlos in die Klasse der kompakten SUV à la VW Tiguan oder Opel Grandland, wobei die Strategen in Paris ihr Modell eine Sonderstellung einräumen und den C5 Aircross angesichts seines Platzangebots auch als Alternative für die langsam, aber sicher aussterbende Gattung der Familien-Vans sehen.
Der Innenraum bietet fünf „Advance-Comfort“-Sitze mit einer zusätzlichen 15 Millimeter dicken Schaumstoffschicht, die vorne allerdings eine längere Sitzfläche haben sollten, um auch auf längeren Strecken den Komfort zu optimieren. Der Citroën ist zwar als kompaktes SUV unterwegs, doch die Raumverhältnisse sind für diese Klasse großzügig dimensioniert, und etwas größer gewachsene Menschen finden auch im Fond angenehme Platzverhältnisse. Wobei sich die drei Sitze hinten um jeweils 15 Zentimeter verschieben lassen, was dann – logisch – auf Kosten des Gepäckvolumen geht. Außerdem lassen sich die Sitzlehnen in der Neigung verstellen. Großfamilien werden sich darüber freuen, dass in der zweiten Sitzreihe drei Kindersitze montieren lassen. Das schaffen nicht viele Fahrzeuge dieser Größenordnung.
Der Mensch hinter dem Lenkrad blickt auf eine aufgeräumte Informationszentrale. Neben dem zentralen vergleichsweise kleinen Bildschirm, über die Dinge wie Navigation und Klimaeinstellung sowie die zahlreichen Assistenten dirigiert werden, blieben zahlreiche Schalter an Bord, um die wesentlichen Einstellungen schnell bedienen zu können. Die Pariser Kreativabteilung wählte wertige Materialien für die Innenausstattung, die zudem sauber verarbeitet sind und eine angenehme Atmosphäre erzeugen.
Der Gepäckraum ist großzügig dimensioniert, und die Rücklehnen lassen sich bei entsprechendem Bedarf so nach vorne klappen, dass eine durchgängige glatte Ladefläche entsteht, die allerdings über eine etwas hohe Ladekante erreicht wird. Trotz seiner markanten Form gehört der Aircross zu den Leisetretern und entwickelt erst jenseits von 140 km/h eine vernehmbare akustische Untermalung, die allerdings nicht wirklich stört.
Als Antrieb wählten die Entwickler die Kombination aus einem 1,6 Liter-Vierzylinder und einem Elektromotor, der seine Energie aus einer 14,2 kWh großen Batterie bezieht, was eine Systemleistung von 225 PS ergibt und das immerhin 1,8 Tonnen wiegende Familien-SUV in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die elektrische Reichweite gibt Citroën mit 66 Kilometern an, die sich im Alltag auf rund 45 Kilometer reduziert. Das reicht aber für die täglichen Pendlerfahrten. Bei 225 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Auch beim Verbrauch (Werksangabe 1,3 Liter) grätscht die Realität erbarmungslos in die schöne Welt der Prüfstandergebnisse. Tatsächlich sind es um die sechs Liter – auch kein schlechter Wert, denn nachdem die Stromreserven aufgebraucht sind, rollt der C5 Aircross als Hybrid über die Straße, und mittels klug eingesetzter Rekuperation lässt sich der Verbrauch beeinflussen. In der Stadt ist der Citroën die meiste Zeit im Elektromodus unterwegs. Werden die 225 PS konsequent genutzt, schlägt die Physik erbarmungslos zu, und der Verbrauch erreicht zweistellige Werte. Bei der Kraftentfaltung hilft die elektrische Unterstützung, die Acht-Gang-Automatik wählt zügig die passende Übersetzung, so dass der Eingriff über die beiden Schaltwippen am Lenkrad ausbleiben kann.
Einmal in Fahrt, zeigt der Aircross, dass für ihn das „S“ im SUV nicht wirklich gilt. Er ist, wie seine Bezeichnung schon sagt, eher ein „C“-Typ, also ein CUV oder Comfort Utility Vehicle. Leider hat sich die Marke schon vor vielen Jahren von der legendären hydropneumatischen Federung verabschiedet und verspricht nun ein Fahrerlebnis wie auf „einem fliegenden Teppich“, das durch die hydraulisch gesteuerten Dämpfer erreicht werden soll. Das wird zwar nicht vollständig erreicht, doch ist der C5 Aircross einer der komfortabelsten Vertreter seiner Art und gleicht die meisten Unebenheiten souverän aus. Lediglich bei kurzen Bodenwellen entwickelt der fliegende Teppich die eine oder andere spürbare Falte.
Die Preisliste für die C5-Aircross-Baureihe beginnt bei 24.690 Euro für den 131 PS (96 kW) starken Einstiegsbenziner. Für den sehr gut ausgestatteten C5 Aircross Plug-in-Hybrid 225 wechseln 46.020 Euro den Besitzer.
Daten Citroën CX 5 Aircross PHEV 225
Länge x Breite x Höhe (m): 4,50 x 1,86 x 1,68
Radstand (m): 2,73
Antrieb: R4-Benziner, 1589 ccm, E-Motor, FWD, 8-Gang-Aut.
Systemleistung: 165 kW / 225 PS
Max. Drehmoment: 360 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 225 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,9 Sek.
Elektr. Reichweite: 66 km (WLTP)
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 1,3 Liter
Effizienzklasse: Euro 6d-ISC-FCM
CO2-Emissionen: 28 g/km (WLTP)
Leergewicht / Zuladung: min. 1825 kg / max. 475 kg
Preis: 46.020 Euro
(Quelle: Walther Wuttke, cen)