09. März 2022
Vorstellung VW ID Buzz: Sympathieträger unter Strom
Es sind endlich einmal uneingeschränkt gute Nachrichten, die mit dem neuen ID Buzz von Volkswagen kommen. Denn die vollelektrische Neuauflage des klassischen VW-Bus bietet jedem etwas: Dem Nostalgiker einen Anknüpfungspunkt an die Historie, dem Vorkämpfer der „Verkehrswende“ ein neues Elektroauto – und dem Endkunden einfach ein rundum überzeugendes Fahrzeug. Den E-Bulli wird es in zwei scharf voneinander abgegrenzten Varianten geben: als äußerst geräumigen Lieferwagen Cargo mit zwei oder drei Sitzen und als fröhliches Familien- und Urlaubsmobil People mit fünf Sitzen.
Mit der Entscheidung, einen Retro-Bus auf die elektrische MEB-Plattform zu stellen, schafft Volkswagen einerseits den Sprung in eine konzeptionell andere Welt, schlägt aber andererseits die Brücke zu den heißgeliebten Modellen mit Heckmotor. Denn auch beim ID Buzz sitzt der Antrieb hinten. Während jedoch die ersten drei Bulli-Generationen mit charakteristisch rasselnden, wenngleich weit vom Fahrer entfernt montierten Boxermotoren ausgerüstet waren, geht der ID Buzz (engl. = Summen) beinahe lautlos ans Werk.
Das muntere Temperament des ID Buzz überzeugt, wie wir bei einer Prototyp-Fahrt feststellen durften, akzentuiert durch eine überraschend straffe Federung. Der mit bis zu 170 kW schnellladefähige 77-kWh-Akku speist den bekannten 150 kW (204 PS) starken Elektromotor, der den Batterie-Bulli relativ hurtig bis auf abgeregelte 145 km/h treibt. Das maximale Drehmoment liegt bei 310 Newtonmetern. Rund 500 Kilometer Reichweite sollen möglich sein. Später wird es die People-Variante auch mit längerem Radstand und sieben Sitzen sowie größerem Akku geben. Auch eine GTX-Version mit rund 220 kW (300 PS) ist denkbar. Das Cargo-Programm wird hingegen in Zukunft mit einer kleineren und damit zweifelsohne umweltfreundlicheren Batterie nach unten erweitert.
Mit einer Länge von 4,71 Meter, einer Breite von 199 Zentimetern und einer Höhe von 194 Zentimetern ist der ID Buzz zwar nicht gerade ein Kompaktwagen, sprengt aber keinesfalls das Maß des bei Großraumlimousinen und Lieferwagen üblichen. Zahlreiche Kameras und Assistenzsysteme helfen nicht nur, den ID-Bus in dynamischen Grenzsituationen in der Spur zu halten, sondern erleichtern es auch, ihn elegant durch die Stadt und in Parklücken zu zirkeln. Der Wendekreis liegt bei nur 11,1 Metern.
Vor dem Fahrer erstreckt sich in der Cargo-Version ein sehr praktisches und strapazierfähig auslegtes Cockpit mit großen Ablageflächen, vorne können nach Wunsch zwei Einzelsitze oder Fahrersitz plus Doppelsitzbank rechts montiert werden. Die People-Version hingegen glänzt mit luftigem, farbenfrohem Interieur mit Fauteuils aus Stoff oder Kunstleder sowie einem Armaturenbrett, das viele Überschneidungen mit ID 3, ID 4 und ID 5 aufweist. Fond- bzw. Ladeabteil sind über seitliche Schiebetüren und eine große Heckklappe zugänglich, die beim Cargo durch seitlich aufschwenkende Flügeltüren substituiert werden kann. Das Raumangebot kann sich sehen lassen: Bei umgelegter Rückbank passen in den People 2205 Liter Gepäck, der Stauraum beim Cargo fasst stolze 3,9 Kubikmeter.
Schon im Mai soll der Vorverkauf beginnen, die Markteinführung erfolgt im Herbst dieses Jahres. Wenn sich der ID Buzz so gut verkauft, wie es sich seine Schöpfer wünschen, dann wird er auch zur guten Nachricht für den Standort Deutschland: Das Werk steht in Hannover.
(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)