03. März 2021
Vorstellung Mercedes EQA: Der elektrische Vetter
Daimler ist ein weites Feld. Und der große Acker wird sich bald weiter gliedern in den für Pkw samt Vans und den für Nutzfahrzeuge. Auch im Feld der Pkw ist die Fruchtfolge beeindruckend. Neben Mercedes-Benz gedeihen hier Mercedes-AMG, auch wieder Maybach und als jüngster Spross Mercedes EQ. Die „Electric Intelligence“ – eben EQ – eröffnet die Grüne Woche in Stuttgart mit dem Modell EQA 250.
Mit dem "A" gibt sich der Neue als kleinster einer Reihe von Produkten aus der neuen Parzelle erkennbar und bekennt sich gleichzeitig nicht nur mit seinem Design zu seiner engen Verwandtschaft mit dem Mercedes-Benz GLA, dem erfolgreichen Kompakt-SUV. Die Preise in Deutschland beginnen bei 47.540,50 Euro für den Einstieg, allerdings nur mit Frontantrieb.
Der EQA startet als EQA 250 mit 140 kW und einer Reichweite nach NEFZ von 486 Kilometern (nach WLTP von 426 km). Weitere Varianten für spezielle Kundenwünsche werden folgen, zum einen ein Allradmodelle mit einem zusätzlichen elektrischen Antriebstrang (eATS) und Leistungen jenseits der 200 kW, zum anderen eine Version mit über 500 Kilometern Reichweite nach dem praxisnäheren WLTP-Standard.
Mercedes-EQ sieht den Schlüssel zu großen Reichweiten nicht nur in energiereicheren größeren Batterien, sondern auch – genau wie beim Verbrennungsmotor – in einem sparsameren Umgang mit dem Speicherinhalt durch Verbesserung aller Fahrzeug-Komponenten und -Verhaltensweisen. Dazu bedarf es auch, vorausschauend zu fahren – am besten automatisch. Dafür kalkuliert die Navigation mit „Electric Intelligence“ eine Route, die am schnellsten ans Ziel führt. Dabei werden Ladestopps ebenso berücksichtigt wie etwa die Topografie und das Wetter. Auch auf Änderungen zum Beispiel der Verkehrssituation und des persönlichen Fahrverhaltens kann das System dynamisch reagieren.
Auch geringer Luftwiderstand bedeutet hohe Effizienz. Der EQA ist das erste Modell von Mercedes-EQ, dessen Aerodynamik-Entwicklung komplett digital stattfand. Abschließende Messungen im Windkanal bestätigten mit einem cw-Wert ab 0,28 die hohe Qualität der Simulation. Die Effizienz stand auch bei der Thermoarchitektur im Mittelpunkt: Die Abwärme des elektrischen Antriebs kann dank der Wärmepumpe für die Kabinenheizung genutzt werden. Vor dem Start kann beim EQA zudem der Innenraum vorklimatisiert werden.
Jedermann weiß, dass Elektroautos so gut wie geräuschlos fahren. Doch in Wirklichkeit erleben Insassen oft sogar unangenehme Geräuschkulissen. Um ein hohes Maß an Geräusch- und Schwingungskomfort zu erhalten, wurde deswegen beim EQA der elektrische Antrieb Fahrwerk und Karosserie entkoppelt und zahlreiche Dämmmaßnahmen zur Verhinderung von Luftschallübertragung eingebaut. Nach unsere erste Probetour mit dem EQA können wir den Stuttgartern den Erfolg bestätigen. Das Geräuschniveau entspricht genau den Erwartungen: Es hält sich sehr im Hintergrund.
Die umfassende Ausstattung für Assistenzsystemen bremst nun auch bei stehenden Fahrzeugen und die Fahrbahn querenden Fußgängern. Weitere neue Funktionen: Überwachung beim Abbiegen, die Rettungsgassenfunktion, die Funktion zur Warnung von Aussteigenden vor herannahenden Radfahrern oder Fahrzeugen sowie die Warnung vor erkannten Personen im Bereich von Zebrastreifen.
Für die passive Sicherheit sorgen bei der Batterie der Rahmen aus Strangpressprofilen. Im vorderen Bereich der Batterie kann ein sogenanntes Batterieschutzschild den Energiespeicher vor dem Eindringen von Fremdkörpern bewahren und so auch Folgeschäden verhindern. Ebenfalls serienmäßig sind Fahrer- und Beifahrer-Airbag, Fahrer-Knieairbag und Windowbags. Die Windowbags decken die erste und zweite Sitzreihe ab. Thorax-Pelvis-Sidebags sind vorne ebenfalls serienmäßig und in der zweiten Sitzreihe als Sonderausstattung erhältlich.
Der EQA zeigt die für Mercedes-EQ typische Frontgestaltung: einen Black-Panel-Grill mit Zentralstern. Weiteres Designmerkmal: Ein horizontaler Lichtleiter verbindet die beiden Tagfahrleuchten der Voll-LED-Scheinwerfer miteinander und sorgt für eine hohe Wiedererkennbarkeit bei Tag wie Nacht. EQ typisch sind auch die blauen Streifen in den Scheinwerfern. Die LED-Heckleuchten gehen nahtlos in das sich verjüngende LED-Leuchtband über und zeigen auch hinten für einen eigenständigen Auftritt.
Zum Serienumfang des EQA zählen unter anderem LED High Performance-Scheinwerfer mit Adaptivem Fernlicht-Assistenten, der Heckklappe mit elektrischer Betätigung, 18 Zoll große Leichtmetallräder, Ambientebeleuchtung mit 64 Farben, Doppel-Cupholder, Komfortsitze mit vierfach verstellbarer Lordosenstütze, Rückfahrkamera für mehr Übersicht und Komfort beim Rangieren sowie ein Multifunktions-Sportlenkrad in Leder. Serienmäßig an Bord sind ferner das intuitiv bedienbare Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) sowie die Navigation mit Electric Intelligence. Individualisieren lässt sich der Neue mit den beiden Ausstattungslinien Electric Art und AMG Line sowie dem Night-Paket.
Über Mercedes me Charge – wächst ebenfalls auf dem Feld von Mercedes Cars & Vans – können Kunden das derzeit größte Ladenetzwerk weltweit nutzen: Aktuell verfügt es über 450.000 AC- und DC-Ladepunkte in 31 Ländern. Über Mercedes me Charge bekommen sie auch Zugang zu Ladesäulen verschiedener Anbieter, auch über Landesgrenzen hinweg. Über das für den EQA 250 optionale Ionity-Paket soll an diesen Schnellladesäulen nur ein Strompreis von 0,29 €/kWh fällig werden.
Fazit: Wer den elektrischen Antrieb nicht dazu nutzen will, sein Autoleben gleich komplett auf wilde Avantgarde umzubauen, sondern seine bisherigen Vorstellungen vom soliden und komfortablen Auto mit möglichst hohem Intelligenzquotienten in die neue Ära mitnehmen möchte, der sitzt im EQA gut, besonders dann, wenn zu seinen Vorlieben auch noch das Leben in einem SUV zählt. Wir haben unsere Stunden am Steuer als angenehm und entspannt erlebt. Die Reichweite von rund 400 km machen aber auch aus dem EQA keinen Langstreckler, sondern das perfekte Fahrzeug für Menschen, die im Speckgürtel der Großstädte leben.
Daten Mercedes EQA 250
Länge x Breite x Höhe (m): 4,46 x 1,83 x 1,62
Radstand (m): 2,73
Motor: Asynchronmaschine (ASM)
Nenn-Drehmoment: 375 Nm
Leistung: 140 kW/190 PS U/min
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (abgeregelt)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,9 Sek.
Batterie: Lithiumionenbatterie, 367 V, 66,5 kWh (nutzbar)
Elektr. Normreichweite (WLTP): 426 km
Durchschnittsverbrauch (WLTP: 17,7 kWh
Energieeffizienz: A+, 0 Emissionen CO2
Onboard-Lader: 11 kW
DC-Laden (max.): 100 kW
Schnellladen (80 %): 30 Minuten
Leergewicht / Zuladung: min. 2040 kg / max. 430 kg
Kofferraumvolumen: 340 - 1320 Liter
Max. Anhängelast: keine
Wendekreis: 11,4 m
Bereifung: 235/55 R 18
Luftwiderstandsbeiwert: 0,28
Wartungsintervall: 20 000 km
Basispreis: 47.540,50 Euro
(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)