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12. Juli 2021

Praxistest Mitsubishi Space Star Spirit: Kleine Größe

Der Mitsubishi Space Star war im vergangenen Jahr mit mehr als 20.300 verkauften Einheiten der beliebteste Kleinstwagen in Europa, und auch in Deutschland machte er im ersten Halbjahr 2021 mehr als die Hälfte der Neuzulassungen der japanischen Marke aus. Grund genug, sich die heimliche Größe einmal näher anzusehen.

Der kleine Fünftürer bekam als Letzter in der großen Mitsubishi-Familie das von außen markant-sportliche „Dynamic-Shield“- Design für die Frontpartie. Das Facelift mit stylischen Chromspangen und dem neu gestalteten Kühlergrill lassen den Space Star optisch sportlicher und größer zugleich erscheinen. Auch die Heckpartie wurde aufgefrischt: Dort ist nun serienmäßig ein Dachspoiler mit integrierter Rückleuchte montiert.

Der Space Star ist gegenüber seinem Vorgänger um fünf Zentimeter gewachsen. Jetzt kommt er auf eine Gesamtlänge von 3,85 Metern. Er bietet genug Platz für vier Erwachsene. Zugelassen ist er zwar offiziell für fünf Insassen, doch dann kann es auf der Rückbank etwas eng werden. Das Kofferraumvolumen liegt bei 235 Liter, welches sich durch das Umlegen der Rückbank auf 912 Liter vergrößern lässt. Ein zusätzliches Feature ist eine Kofferraum-Box. Dort kann man in drei voneinander geteilten Zwischenfächern kleinere Gegenstände sicher unterbringen.

Um die Neugier von Kunden auf hohem Niveau zu halten, hat der Hersteller das Sondermodell „Spirit“ aufgelegt, das zunächst unter der psychologisch bedeutsamen Preisschwelle von 10.000 Euro blieb. Inzwischen kostet es 10.190 Euro. Es ist mit einem 1,2 Liter großen Dreizylinder-Benziner ausgestattet. Zwar klingt die gegenüber dem Vorgänger um neun auf 71 PS reduzierte Leistung erst einmal bescheiden, doch reicht sie dem kleinen Space Star völlig aus. Bei einem geringen Eigengewicht von nur 940 Kilogramm bringt ein maximales Drehmoment von 102 Newtonmetern spürbaren Schwung auf die Straße. Mit einem Spurtwert von 14,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h gewinnt man wohl keine Pokale, doch bekanntlich finden Autos wie der Space Star ihr Haupteinsatzgebiet in der Stadt und auf Kurzstrecken. Da kommt es selten auf Sprinterqualitäten an.

So fand auch dieser Test hauptsächlich im urbanen Umfeld statt, wo sich der Mitsubishi durch seinen geringen Wendekreis von 9,2 Metern als sehr wendig und praktisch erweist. Das manuelle Fünf-Gang-Getriebe lässt sich mit kurzen und präzisen Wegen einfach schalten, doch wäre bei der Überlandfahrt oder Dauertempo jenseits von 100 km/h eine sechste Schaltstufe wünschenswert. Wer nicht selbst schalten will, dem bietet Mitsubishi die Topausstattung des Modells mit einer stufenlosen CVT-Automatik an.

Der vom Hersteller angegebene Kraftstoffverbrauchswert von innerorts 5,4 Litern auf 100 Kilometern ist realistisch. Der kombinierte Wert liegt bei 4,5 Litern, die bei zurückhaltender Langstreckenfahrt machbar erscheinen. Die Höchstgeschwindigkeit von 167 km/h dürfte der Wagen nur selten erreichen, doch selbst bei 120 km/h auf der Autobahn bleiben Motor- und Abrollgeräusche im Innenraum erstaunlich gering. Lediglich der Fahrwind drängt sich in den Vordergrund. Geringer Radstand und kurze Federwege sind dem Fahrkomfort selten förderlich, jedoch vermag der Space Star auch hier ein klassengemäßes Niveau zu bieten.

Der Spirit baut auf der Basisausstattung auf und ein paar Extras als Appetithappen mit. Dazu gehören unter anderem vier Lautsprecher, Bluetooth-Schnittstelle mit Freisprecheinrichtung, digitaler Radioempfang (DAB), Klimaanlage, Pioneer-Infotainmentsystem, CD-/MP3-Funktion, USB-Schnittstelle und eine Zentralverrieglung mit Funkfernbedienung. Zusätzlich kann man sich noch über elektrisch verstellbare Außenspiegel, Berganfahrhilfe sowie Licht- und Regensensor freuen.

Im Kleinwagensektor, wo die Marge gering ist, sind angesichts solcher Ausstattung Signale der Sparsamkeit keine Überraschung. Sie fallen besonders im Innenraum auf, wo trotz farblicher Akzente im Cockpit und am Lenkrad die großflächige Verwendung von Hartplastik die Atmosphäre etwas kühl wirken lässt. Die gute Sitzposition und die Übersichtlichkeit der Karosserie wiegen diese Schwächen aber wieder auf. Durch zusätzliche Ablagen vor dem Schaltknauf wird praktischer Stauraum gewonnen. Der Fahrersitz und das Lenkrad sind höhenverstellbar, was größeren Menschen sehr zu Gute kommt, um die optimale Sitzposition zu erreichen. Elektrische Fensterheber findet man nur vorne, wegen einer fehlenden zweiten Taste kann vom Fahrersitz aus das Fenster auf der Beifahrerseite aber nicht bewegt werden.

Die Bedienelemente auf dem Display hinter dem Lenkrad sind übersichtlich und gut ablesbar. Bei Tagfahrten mit eingeschaltetem Licht fehlt allerdings eine Kontrollleuchte. So erweist sich die Automatik-Funktion hier als recht sinnvoll. Als etwas störend kann man das Signal des Anschnallgurtes empfinden, welches unmittelbar nach dem Anlassen des Motors, und nicht erst beim Losfahren ertönt. In diesem Punkt übertreibt Mitsubishi ein bisschen.

Es stehen insgesamt neun Karosseriefarben zur Auswahl. Als alleinige Farbe ohne Aufpreis ist Island-Weiß zu haben. Alle anderen Lacke kosten 550 Euro extra, bis auf das Titan-Weiß in Premium-Metallic, welches mit 790 Euro zu Buche schlägt. Leider sind beim Spirit keine Alufelgen mit dabei, sondern nur die gute alte Stahlfelge mit Verblendkappe. Wer Wert auf Leichtmetall legt, dem steht das Modell Spirit Plus zur Auswahl. Dieser ist mit noch ein paar Extras mehr für 13.190 Euro zu haben. 

Daten Mitsubishi Space Star Spirit:

Länge x Breite x Höhe (m): 3,85 x 1,676 x 1,51
Radstand (m): 2,45
Motor: R3-Benziner, 1193 ccm
Leistung: 52 kW / 71 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 102 Nm bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 167 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 14,1 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 4,5 Liter
Testverbrauch: 5,4 Liter
CO2-Emissionen: 104 g/km (Euro 6d-Temp)
Effizienzklasse: C
Tankinhalt: 35 Liter
Leergewicht / Zuladung: 940 kg / 467 kg
Kofferraumvolumen: 235–912 Liter
Wendekreis: 9,2 m
Testwagenpreis: 10.190 Euro

(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)

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