10. Januar 2025
Mazdas Mittelklasse wird elektrisch
Bereits im Basismodell zählen ein riesiges Head-up-Display samt Augmented Reality und ein Panorama-Glasdach sowie reichlich Fahrerassistenten zum serienmäßigen Lieferumfang. Auch Reichweitenangst ist beim neuen Mazda-Stromer kein Thema mehr, denn der Aktionsradius ist mit bis zu 550 Kilometern praxistauglich.
Der 4,92 Meter lange Mazda 6 e stammt aus einer Kooperation mit dem chinesischen Unternehmen Changan und wird im Reich der Mitte bereits seit vergangenem Jahr als reines Elektroauto sowie als Plug-in-Hybrid verkauft. Letzteren wird Mazda hierzulande nicht anbieten. Einen Kombi als legitimen Nachfolger des Mazda 6 wird es ebenfalls nicht geben. Er wurde ersatzlos gestrichen. Abgesehen vom riesigen Kofferraumvolumen des Kombi-Vorgängers herrschen aber auch in der neuen Mittelklasse-Limousine keine Platzprobleme.
Der großzügige Radstand von knapp 2,90 Metern sorgt für gute Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen, und das Gepäckabteil hinter der großen und weit öffnenden Heckklappe schluckt mit 330 bis 770 Litern selbst sperrige Gegenstände. Darüber hinaus eignet sich der E-Mazda auch als Zugfahrzeug und kann eine Anhängelast von 1,5 Tonnen an den Haken nehmen. Der helle Innenraum wirkt sehr geräumig und das 10,2-Zoll große digitale Kombiinstrument vor dem Fahrer ist klar strukturiert. Der 14,6-Zoll Touchscreen auf der Mittelkonsole verfügt über eine Smartphone-ähnliche Bedienung mit Wischfunktion. Zudem bindet das Multimedia Apple Carplay oder Android Auto kabellos ins System ein.
50-Zoll großes Head-up-Display
Neu für Mazda und absolutes Highlight ist jedoch ein 50 Zoll großes Head-up-Display im direkten Sichtfeld des Fahrers. Der virtuelle Bildschirm arbeitet mit Augmented Reality und blendet dem Fahrer alle relevanten Informationen formatfüllend in die Windschutzscheibe ein. Dazu gehören beispielsweise die gefahrene Geschwindigkeit, Navigationshinweise oder auch Abstandswarnungen. Darüber hinaus verfügt die Anzeige über einen sogenannten „Schneemodus“, bei dem die Farben von weiß auf blau wechseln, um die Ablesbarkeit zu erleichtern.
Mazda bietet den 6 e in zwei Varianten an, die ihre Kraft stets auf die Hinterräder übertragen. Die Basisversion verfügt über eine Leistung von 190 kW (258 PS) und ein maximales Drehmoment von 320 Newtonmetern. Der Elektromotor wird von einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie (LFP) mit einer Kapazität von 68,8 kWh gespeist. Die maximale Reichweite beträgt 479 Kilometer, an einem DC-Schnelllader lädt der Japaner seine Akkus mit maximal 200 kW in rund 22 Minuten von zehn auf 80 Prozent. Die Einstiegsvariante beschleunigt in 7,6 Sekunden auf Landstraßentempo, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 175 km/h elektronisch abgeregelt. Zur Optimierung der Aerodynamik fährt ab 90 km/h ein kleiner Heckspoiler heraus.
Der Motor der so genannten „Long Range“-Version entwickelt ebenfalls 320 Nm, ist aber mit 180 kW (245 PS) etwas schwächer ausgelegt. Dafür kommt hier eine größere Nickel-Kobalt-Mangan-Batterie (NCM) mit 80 kWh zum Einsatz, die den Aktionsradius auf 552 Kilometer erhöht. Aufgrund der größeren Batterie und der relativ geringen Ladeleistung von nur 95 kW dauert die Schnellladung beim Mazda 6 e Long Range allerdings doppelt so lange. Auch die Beschleunigung ist mit 7,8 Sekunden etwas geringer als beim Basismodell, was in der Praxis aber keinen großen Unterschied macht. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit abgeregelten 175 km/h hingegen identisch. Gleiches gilt für das Aufladen an einer Wallbox mit 11 kW. Um die Batterien von null auf 100 Prozent zu bringen, benötigen beide Modelle zu Hause mit günstigem Nachtstrom zwischen acht und neun Stunden.
Nettes Gimmick bei jedem Ladevorgang: Dezent pulsierende Lichteffekte im vorderen Mazda-Logo sowie in den Rückleuchten zeigen den Ladestatus an. Anschließend kann das Ladekabel in einem 70 Liter fassenden Kofferraum unter der Fronthaube (Frunk) verstaut werden, der zudem weiteren Stauraum für den täglichen Kleinkram bietet.
Unser Eindruck: Beim neuen Mazda 6e haben die Japaner diesmal alles richtig gemacht. Optisch ist er eine Wucht, der Preis ist attraktiv und die Reichweite stimmt auch. Nun muss sich zeigen, wie der Mittelklasse-Stromer bei den deutschen Kunden in diesem Sommer ankommt.
(Quelle: Guido Borck, cen)