19. März 2021
Kia bringt den Sorento an die Steckdose
Als Kia vor knapp 20 Jahren auf den deutschen Markt startete, stand die koreanische Marke vor allem für preiswerte und einfache Mobilität. Aus dieser Nische ist das Unternehmen in den vergangenen Jahren herausgefahren und steht heute deutlich selbstbewusster im Wettbewerb. Äußere Zeichen sind neben dem neuen Logo auch ein neuer Werbeslogan und ein deutlich anspruchsvolleres Modellprogramm.
„Wendepunkt in unserem Auftritt war im Jahr 2002 die erste Generation unseres SUV Sorento“, blickt Kia-Deutschlandchef Steffen Cost zurück. Der erste SUV der Marke wirkte auf den ersten Blick allerdings noch wie ein Klon des Mercedes ML. Inzwischen rollt die vierte Generation des Sorento auf den Markt und hat sich mit einem selbstbewussten Design als Original auf dem Markt etabliert, was sich unter anderem auch an den Preisen zeigt, die das Modell eingesammelt hat. „Wir haben mit dem Sorento das Goldene Lenkrad gewonnen und dabei Konkurrenten aus den Premiummarken geschlagen“, bilanziert ein sichtlich zufriedener Steffen Cost.
Die vierte Modellgeneration, im vergangenen Oktober mit einem Hybrid-Benziner und einer Diesel-Variante auf dem deutschen Markt gestartet ist, bekommt jetzt eine Plug-in-Version und nutzt eine eigens für die Integration elektrischer Antriebstechniken entwickelte Plattform. Die Kombination aus einem turbounterstützten Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum und Elektromotor erreicht eine kombinierte Leistung von 265 PS (195 kW) und besitzt eine elektrische Reichweite von 57 Kilometern nach WLTP. Mit dem elektrifizierten Sorento setzt Kia seine Elektro-Strategie fort. Im vergangenen Jahr rollte bereits jedes fünfte in Deutschland verkaufte Modell mit einem Stecker auf den Markt. Damit lag die Marke deutlich über dem Gesamtmarkt, der gerade einen elektrifizierten Anteil von 13,5 Prozent erreichte.
Der Sorento mit Plug-in-Technik kommt serienmäßig als Allradler zu den Kunden, wobei die hinteren Räder mechanisch bei Bedarf zugeschaltet werden. Als Kraftübertragung wählten die Kia-Entwickler eine Sechs-Stufen-Wandlerautomatik und verzichteten auf ein Doppelkupplungsgetriebe. Die 13,8 kWh starke Batterie ist im Bereich der Vordersitze im Unterboden platziert, was sich positiv auf die Fahreigenschaften auswirkt. Auf einem kleinen Handlingkurs in der Eifel zeigte sich der immerhin zwei Tonnen schwere SUV auch in schnell gefahrenen Kurven unbeeindruckt, und auf der Landstraße schluckt das Fahrwerk auch die inzwischen leider üblichen Defizite der Infrastruktur sehr gut.
Der Elektroantrieb des Sorento kommt vor allem für Pendler infrage, die entweder zuhause oder während der Arbeitszeit die Batterie laden. Mit einer Ladeleistung von 3,3 kW vergehen drei bis vier Stunden, bis wieder ausreichend Energie bereitsteht. Als Höchstgeschwindigkeit verspricht Kia 193 km/h bzw. 140 km/h im elektrischen Betrieb. Zwischen 0 und 100 km/h vergehen sportliche 8,2 Sekunden, und beim Verbrauch steht der wenig realistische Wert von 1,6 Litern auf 100 Kilometer. Irgendwann sollten sich die Experten auf einen realistischere Prüfzyklus für diese Fahrzeugkategorie verständigen.
Im Innenraum herrscht eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Die verwendeten Materialien hinterlassen einen hochwertigen und sauber verarbeiteten Eindruck, und während der Fahrt zeigt sich der Sorento von einer akustisch zurückhaltenden Art. Die Preisliste für den Sorento mit Plug-in-Hybridtechnik beginnt bei 53.490 Euro für die bereits gut ausgerüstete Basisversion Vision. Dank der Förderprämien reduziert sich der Preis auf 47.959 Euro. Die Sieben Jahre Garantie des Herstellers schließen die Batterie mit ein.
Und wie geht es bei Kia weiter? Bis Ende des Jahres wird ein auf einer vollkommen neuen Elektro-Plattform entwickeltes Modell auf den Markt rollen. Das E-Mobil mit einem futuristisch wirkenden Design, verspricht Cost, „wird eine Reichweite von 500 Kilometern und mehr“ erreichen und dank der 800-Volt-Technik in weniger als fünf Minuten Energie für 100 Kilometer an Bord nehmen können.
(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)