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23. März 2022

Fahrbericht VW T-Roc R: Vielseitig talentiert

Er ist ein besonders schönes Beispiel für die Höherpositionierung der Marke Volkswagen, die einst Ferdinand Piëch eingeleitet hatte: der T-Roc R. Er ist mit glatten 300 PS aus dem EA-888-Zweiliter-Motor die teuerste Ableitung der Erfolgsbaureihe. Und er kann viel. Er ist Allradler mit ausreichend Bodenfreiheit für unwegsame Pisten, er ist ein geräumiger und komfortabler Reisewagen, er ist kompakt genug für die Stadt – und er ist vor allem ein Sportwagen, der in nur 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet und eine Höchstgeschwindigkeit von glatten 250 km/h erreicht.

Jetzt haben die Wolfsburger den T-Roc R geliftet. Die Änderungen am Exterieur halten sich in Grenzen: Neue Leuchtengraphiken vorn und hinten, ein beleuchteter Zierbalken im Kühlergrill, schwarzlackierte Flächen in Front- und Heckschürze sowie ein auf Kosten der Baureihenbezeichnung in die Mitte der Heckklappe gewandertes R-Logo dokumentieren für den Kenner, dass auch der stärkste T-Roc in die zweite Hälfte seines Lebenszyklus eingetreten ist.

Eindrucksvoller sind die Änderungen im Interieur, wo sich diese Version als letztes farbenfrohes Exemplar seiner Gattung präsentiert: Die blauen Dekorleisten stehen hier unmissverständlich für die R-Variante. Manches, was schon bisher gestört hatte, bleibt unverändert – beispielsweise der Umstand, dass die selten genutzten Off-Road-Modi einen eigenen Drehschalter besitzen, während die viel wichtigeren Fahrmodi für die Straße in Menüs versteckt sind.

In einigen Bereichen ist sogar Rückschritt zu verzeichnen: Die berührungsempfindlichen Flächen für die Klimatisierung und das Lenkrad mit seiner zappeligen Rückmeldung auf Tasteneingaben sehen zwar gut aus, nerven aber in der Praxis und lenken den Fahrer ab. Sportlichen Fahrern wäre zudem damit gedient, wenn sich die bisweilen etwas übergriffigen Nanny-Systeme wie der unvermeidliche Spurhalteassistent etwas weniger umständlich abschalten ließen. Besonders gut hat uns der große Zentralbildschirm gefallen, aber auch die sehr hochwertig ausgeführten Schaltpaddel am Lenkrad.

Das Leistungsvermögen des T-Roc R ist über jeden Zweifel erhaben: Der Motor geht über das gesamte Drehzahlband druckvoll ans Werk und bietet Fahrleistungen auf sehr hohem Niveau. Der Durchschnittsverbrauch liegt im NEFZ-Zyklus bei maßvollen 7,7 Litern pro 100 Kilometer, die sich im Realbetrieb nicht nur problemlos erreichen, sondern sogar unterbieten lassen. Das Fahrverhalten ist gutmütig und geradezu narrensicher. Es lassen sich bei geringer Seitenneigung ungewöhnlich hohe Kurvengeschwindigkeiten erzielen, die Bremsen packen bissig zu, die Lenkung ist präzise.

Auf die mit 3975 Euro nicht eben preiswerte Akrapovic-Abgasanlage kann man mittlerweile getrost verzichten: Viel ist nach den jüngsten Anpassungen an die Emissionsvorschriften vom einst so eindrucksvollen Klang nicht mehr übriggeblieben. Billig ist der T-Roc R mit einem Grundpreis von 48.445 Euro ohnehin nicht. Aber er ist jeden Euro wert – und er dokumentiert, dass VW nach wie vor viel mehr kann als die meisten Konkurrenzmarken. 

Daten Volkswagen T-Roc R 4Motion

Länge x Breite x Höhe (m): 4,24 x 1,82 x 1,56
Radstand (m): 2,59
Antrieb: R4-Benziner, 1984 ccm, Allradantrieb, 7-Gang-DSG
Gesamtleistung: 221 kW / 300 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2000–5200 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,9 Sek.
NEFZ-Durchschnittsverbrauch: 7,7 Liter
Effizienzklasse: E
CO2-Emissionen: 177 g/km (NEFZ)
Max. Anhängelast: 1900 kg
Leergewicht (EU)/ Zuladung: min. 1568 kg / max. 492 kg
Preis: 48.445 Euro

(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)

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