21. September 2023
Fahrbericht Volvo C40 Recharge: Radikalkur für den Schweden-Stromer
Außerdem verabschieden sich die Schweden beim Facelift vom Frontantrieb. So sind der XC 40 und der C40 die ersten Modelle, bei denen nach 25-jähriger Abstinenz wieder die Hinterachse für Vortrieb sorgt. Dort befindet sich ein neuer Permanentmagnet-Synchronmotor, den Volvo in Eigenregie entwickelt hat. Bei den weiterhin angebotenen Allradvarianten kommt ebenfalls ein neuer Asynchron-Motor zum Einsatz, der mit einem geringeren Widerstand arbeitet und so den Verbrauch senkt.
Für die beiden Modelle stehen jeweils drei Antriebsvarianten im Angebot. Das heckgetriebene Basismodell startet sowohl als XC40 wie auch als C40 jeweils bei 47.500 Euro und hat mit 175 kW (238 PS) etwas mehr Leistung erhalten. Vor der Modellüberarbeitung waren es 170 kW (231 PS). Die Kapazität der Lithiumionen-Batterie blieb mit 69-kWh gleich. Jedoch verfügt das Speicherdepot nun über eine höhere Energiedicht sowie eine bessere Kühlung. Dadurch wurde die Reichweite mit einer Akkufüllung von ursprünglich 423 Kilometern auf bis zu 487 Kilometer beim Volvo C40 verbessert.
Verkürzte Ladezeiten
Bei der kräftigeren Extended-Range-Version mit 185 kW (252 PS) sowie 82 kWh starkem Stromspeicher steigt der Aktionsradius sogar auf maximale 581 Kilometer (plus 50 km) km, während die 300 kW (408 PS) starke Allradversion mit einer Akkufüllung 550 Kilometer statt vorher 451 Kilometer weit kommt. Außerdem laden die Varianten mit größerem 82 kW-Batteriepack den Gleichstrom jetzt schneller. Sind die Akkus erschöpft, saugen sie an einer Schnelladestation mit 200 kW und sind in 28 Minuten von zehn auf 80 Prozent gefüllt. Die Basisvariante benötigt trotz kleinerer Batterie hingegen 34 Minuten, da sie nur mit 150 kW lädt.
Für unserer erstes Kennenlernen nahmen wir das C40-Coupé in der Extended-Range-Variante aus. Auf Tierleder verzichten die Schweden im Innenraum. Stattdessen sind in unserem Testwagen nachhaltige Materialien verwendet worden. So besteht der „Topography“-Dekor rund ums Cockpit teilweise aus recyceltem Kunststoff, die Teppiche werden zu 100 Prozent aus alten PET-Plastikflaschen hergestellt. Selbst der Dachhimmel wurde größtenteils aus wiederverwendetem Material gefertigt. Aber das gab es auch schon alles vor dem Facelift. Gleiches gilt für das neun Zoll große Multimediasystem samt der Google-Routenführung.
Besseres Handling
Der 185 kW (252 PS) starke Antrieb setzt Beschleunigungsbefehle leichtfüßig um und sprintet bei Bedarf in überaus flotten 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Da beim Volvo nicht mehr die Vorderachse, sondern die Hinterachse angetrieben wird, fährt sich der Schwede handlicher. Auch beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven hat sich die Traktion spürbar verbessert und dank Heckantrieb sind auch die Antriebseinflüsse in der Lenkung verschwunden.
Trotz der Umstellung auf Hinterradantrieb verringert sich jedoch der Wendekreis nicht. Der liegt beim Volvo C40 weiterhin bei 11,8 Metern. Dafür hat sich mit der Modellpflege der Fahrkomfort verbessert. Der Schwede rollt auf schlechten Straßen nun wesentlich geschmeidiger ab und zählt aufgrund seiner wirksamen Geräuschdämmung zu den leisen Stromern.
Daten Volvo C40 Extended Range
Länge x Breite x Höhe (m): 4,44 x 1,87 x 1,60
Radstand (m): 2,70
Antrieb: Elektromotor, RWD, Eingang-Getriebe
Leistung: 185 kW / 252 PS bei 4288–6000 U/min
Max. Drehmoment: 420 Nm bei 0–4288 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,3 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 16,3 kWh
Batteriekapazität: 82 kWh
WLTP-Reichweite: 581 km
Leergewicht / Zuladung: min. 2095 kg / max. 405 kg
Kofferraumvolumen: 413–1205 Liter
Max. Anhängelast: 1500 kg
Fahrzeuggarantie: 3 Jahre / 100.000 km
Batteriegarantie: 8 Jahre / 160.000 km
Basispreis: 54.450 Euro
(Quelle: Guido Borck, cen)