20. November 2021
Fahrbericht Peugeot e-Boxer: Der hat drei Zeiger weniger
Die Zeit läuft gegen die leichten Nutzfahrzeuge – wenigstens in den Innenstädten, die von einer wachsenden Zahl der Stadtverwaltungen zu Umweltzonen umgewidmet werden, in denen die vertrauten Diesel-Transporter dann nicht mehr fahren sollen. Kein Wunder, dass die Elektrifizierung in diesem Segment schnell voranschreitet. Peugeot hat jetzt mit der Markteinführung des elektrisch angetriebenen Boxer seine gesamte Transporter-Modellpalette elektrifiziert.
Der e-Boxer steht nun neben dem kompakten e-Partner und dem e-Expert bei den Händlern und erreicht mit der großen 70-kWh-Batterie eine Reichweite von bis zu 247 Kilometern (nach WLTP). Der kleinere und 37 kWh liefernde Energiespeicher reicht für 116 Kilometer. Das klingt nicht gerade überwältigend, doch die meisten Transporter sind im Durchschnitt weniger als 200 Kilometer am Tag auf Tour.
Beim Design beschränkte sich die Peugeot-Kreativabteilung auf zwei Schriftzüge, die den ansonsten unveränderten Transporter als E-Mobil ausweisen. Auch der Innenraum wurde weitgehend unverändert übernommen. Und so blickt der Fahrer auf einen Drehzahlmesser sowie eine Tank- und Kühlwasseranzeige, denen allerdings die Zeiger fehlen. Die wichtigsten Informationen über Ladezustand der Batterie, Restreichweite und die gerade gewählte Fahreinstellung erscheinen im Rückspiegel. Die zahlreichen Ablagen wurden ebenfalls unverändert übernommen.
In der vertrauten Umgebung fehlt allerdings der Schalthebel. Stattdessen können die verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten über drei Knöpfe gewählt werden. „D“ steht logisch erweise fürs Vorwärtsfahren, und einmal in Fahrt zeigt der e-Boxer die typischen Eigenschaften der Elektromobilität. Dank des sofort verfügbaren Drehmoments von 260 Newtonmetern beginnt der Transporter die Ausfahrt durchaus temperamentvoll und beschleunigt, wenn es mal schneller sein muss, auf seine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Dabei herrscht angenehme Ruhe, und trotz seiner Abmessungen zeigt der Transporter auch in engen Kleinstadtstraßen seine Wendigkeit. Die maximale Nutzlast liegt bei 1265 Kilogramm, und das Ladevolumen blieb gegenüber dem Verbrennermodell unverändert, weil die Batterie platzsparend im Unterboden platziert wurde. Auch außen hat sich nichts geändert. Selbst der Stromanschluss steckt da, wo sonst der Tankeinfüllstutzen liegt. Nur das E im Nummernschild verrät ihn.
Die Ausstattung – der e-Boxer kommt mit dem Niveau Premium auf den Markt – ist durchaus großzügig. Unter anderem ist ein Bluetooth-Audiosystem ebenso an Bord wie eine Einparkhilfe hinten, eine Fußgängerwarnung (hinten), eine manuelle Klimaanlage und ESP einschließlich Berganfahrhilfe. Optional sind unter anderem hingegen eine unbedingt empfehlenswerte Rückfahrkamera, Totwinkelassistent sowie ein Spurhalteassistent einschließlich Verkehrszeichenerkennung und Fernlichtautomatik. Die Preisliste für den e-Boxer beginnt bei 69.008 Euro für die Version mit der 37 kWh-Batterie und 80.183 Euro für die Variante mit dem größeren Akku.
Wie bei den Verbrennermodellen kommt auch der elektrische Boxer mit speziellen Lösungen für bestimmte Kundengruppen auf den Markt. Die Palette reicht dabei von Versionen mit Werkstatteinrichtungen über Varianten mit eingebauten Sicherungen für den Gütertransport bis zu einem Modell für den Pharmahandel, bei dem der Laderaum entsprechend gekühlt wird. Für den Transport von Baumaterialien ist außerdem ein Kipper im Programm.
Peugeot rechnet in diesem Segment mit deutlich wachsenden Zahlen. Liegt der Anteil der elektrisch angetriebenen Transporter aktuell bei fünf Prozent, so wird sich „der Anteil bis zum Jahr 2025 auf 15 Prozent verdreifachen, und im Jahr 2030 bei 27 Prozent liegen“, erklärt Roy Illmann, bei Peugeot für die leichten Nutzfahrzeuge verantwortlich.
(Quelle: Auto-Medienportal ampnet)