3. August 2024
Praxistest Opel Astra Sports Tourer Electric: Einer der wenigen seiner Art
Der Elektromotor leistet 115 kW, die Energieversorgung übernimmt eine 54 kWh starke Batterie, was sich nach der Messmethode WLTP in eine Reichweite von 413 Kilometern übersetzen soll. Um diesen Wert zu erreichen griffen die Rüsselsheimer Entwickler in die Trickkiste und reduzierten das Gewicht auf vergleichsweise niedrige 1760 Kilogramm. So wird die Heckklappe zum Beispiel aus Kunststoff gefertigt. Wie bei den konventionell angetriebenen Versionen erreicht der elektrische Sports Tourer einen gut bemessenen Gepäckraum mit einem Volumen von 516 Litern, der sich in eine ebene Fläche mit 1553 Litern verwandeln lässt.
Nur die 18-Zollräder unterscheiden den „Elektriker“ von den anderen Varianten. Eine ausgedehnte und gut integrierte Monitorwand steht für die Steuerung der digitalen Helfer bereit, gleichzeitig kommt die analoge Welt nicht zu kurz. Über Schalter lassen sich zum Beispiel die Klimatisierung steuern, so dass die vom Verkehr ablenkende Suche in diversen Untermenüs entfällt. Die Materialien sind wertig und sauber verarbeitet, die Sitze bieten angenehmen Seitenhalt, und das empfehlenswerte optionale Head-up-Display ist ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit.
Nach dem Start legt der Astra Sports Tourer Electric wie alle Stromer durchaus dynamisch los und erreicht nach 9,3 Sekunden Tempo 100 km/h. Bei Tempo 170 ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht – vorausgesetzt der Mensch hinter dem Lenkrad hat die Einstellung „Sport“ gewählt, denn nur dann steht die volle Leistung bereit, was sich allerdings nicht positiv auf die Reichweite auswirkt. Die versprochenen 413 Kilometer sind im Alltag nicht ganz erreichbar, so dass die Ladestation in der Praxis nach 350 bis 380 Kilometern angesteuert wird.
Neben der Einstellung „Sport“ stehen noch „Eco“ mit einer auf 79 kW (108 PS) reduzierten Leistung und „Normal“ mit 100 kW (136 PS) bereit. Ein kräftiger Tritt auf das Beschleunigungspedal bringt aber auch hier die volle Leistung an die Vorderräder. Für Sparfüchse empfiehlt sich außerdem die sehr effiziente Rekuperation zu nutzen, also die Energierückgewinnung beim Verzögern. So lassen sich einige Kilometer zusätzlich laden. Und wenn die Batterie Nachschub benötigt, vergehen an der Schnellladestation gerade 20 Minuten bis die Fahrt beruhigt weitergehen kann.
Der elektrische Astra Sports Tourer kommt mit laminierten Scheiben zu den Kunden, was sich in eine besonders leiste Atmosphäre im großzügigen Innenraum übersetzt. Der Komfort lässt sich noch durch die von der Aktion Gesunder Rücken zertifizierten Sitze steigen, die in der Top-Version GS serienmäßig montiert werden.
Und wie fährt sich der elektrische Astra Sports Tourer? Nun, die Frage ist einfach zu beantworten: Wie die Verbrenner-Variante gehört auch der elektrische Astra zu den angenehmen Vertretern seiner Art. Das Fahrverhalten ist dank des tieferen Schwerpunkts noch einmal angenehmer. Natürlich ist das Kombi kein Kurvenräuber, entwickelt aber durchaus dynamische Qualitäten, wenn es mal schneller sein muss.
Die Ausstattung ist vollständig. Zur Serienausstattung gehören LED-Scheinwerfer, Frontkollisionswarner, Spurhalte-Assistent und Klimaautomatik sowie Tempomat mit Geschwindigkeitsanpassung. In der GS-Topversion kommen unter anderem das Intelli-Drive-2.0-System mit teilautomatischem Spurwechselhelfer und Head-up-Display an Bord. Für diese Version wechseln dann 46.500 Euro den Besitzer.
Daten Opel Astra Sports Tourer Electric
Länge x Breite x Höhe (m): 4,64 x 2,06 x 1,48
Radstand (m): 2,73
Antrieb: E-Motor, FWD
Leistung: 1115 kW / 156 PS
Max. Drehmoment: 270 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 9,3 Sek.
WLTP-Reichweite: 413 km
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 15,0–15,8 kWh
Leergewicht / Zuladung: min. 1760 kg / max. 440 kg
Preis: 43.490 Euro
(Quelle: Walther Wuttke, cen)